Chatbots und KI: Was wir von einer KI erwarten und warum Geistes- und Sozialwissenschaftler eine Bereicherung für die IT-Branche sind
#25 - Google LaMDA und was Menschen von einer KI erwarten mit Dr. Lisa Precht (IBM)
Der Fall LaMDA hat dieses Jahr große Aufmerksamkeit in den Medien ausgelöst. Der ehemalige Google KI-Forscher Blake Lemoin war nach Selbsttests fest davon überzeugt, das Sprachmodell LaMDA hätte ein Bewusstsein entwickelt. Er forderte von Google, dass LaMDA aus ethischen Gründen zuerst nach seiner Zustimmung für weitere Projekte gefragt werden müsse. Google lehnte diese Forderungen ab und Lemoin veröffentlichte daraufhin seine Chats mit der Künstlichen Intelligenz.
Die Meinungen zu dem Vorfall sind nach wie vor gespalten, aber bei einem Punkt scheinen sich die Experten einig zu sein: Lemoin hat sich selbst bewusst oder unbewusst getäuscht, indem er eine falsche Erwartungshaltung an die KI geschaffen hatte.
Die Erwartungshaltung von Nutzern an Technologie oder Software ist womöglich einer der Faktoren, die beim Design oftmals zu wenig berücksichtigt werden. Ein Produkt kann technisch als auch funktional allen Anforderungen genügen, ein Nutzer mit falscher Erwartungshaltung wird dennoch immer enttäuscht sein. Der Fall LaMDA zeigt, wie stark dieses Phänomen besonders auf Künstliche Intelligenz zutrifft. Schon der Begriff Künstliche Intelligenz suggeriert Fähigkeiten, die in der Realität bisher schwer zu erreichen sind.
In der 25. Folge von „Chatbots und KI“ spricht Thomas Bahn mit der Psychologin Dr. Lisa Precht von IBM unter anderem darüber, welche Erwartungen Benutzer von digitalen Assistenten mit Künstlicher Intelligenz haben, wie diese Erwartungshaltung entsteht und ob Chatbot LaMDA überhaupt ein Bewusstsein entwickelt haben könnte.
Hier finden Sie die Shownotes der Folge.
Über Dr. Lisa Precht
In der 25. Folge von „Chatbots und KI“ ist Dr. Lisa Precht von IBM zu Gast. Lisa Precht ist Leiterin der Abteilung Customer Care & Conversation Design IBM Client Engineering in der DACH-Region. Vor ihrer Tätigkeit bei IBM arbeitete die Diplom-Psychologin bei der Siemens AG und Airbus Group Innovations in den Bereichen Human Computer Interaction, User Interface Design und User Experience Research. Anschließend wechselte sie zur BMW Group, um ihre Dissertation über die Auswirkungen kognitiver Ablenkung auf die Fahrleistung abzuschließen. Daraus leitete sie Anforderungen und Best Practices für das User Interface Design eines Cockpits ab und setzte ihre Erkenntnisse als Lead Voice User Interface Designer um.
#26 - Future Skills: Darum sind Geistes- und Sozialwissenschaftler ein Gewinn für die IT-Branche mit Wibke Matthes
VUCA steht für volatil, unsicher, komplex und ambivalent und beschreibt die Merkmale der modernen Arbeitswelt. Immer mehr Unternehmen spüren die Auswirkungen dieses Wandels und versuchen sich in der digitalisierten und hochautomatisierten Arbeitswelt neu einzufinden. Dazu braucht es vor allem in der Technologie-Branche Kompetenzen und Fähigkeiten, die klassisch ausgebildete Entwickler oder Projektleiter nicht selbstverständlich mitbringen. Vor allem, wenn es innovative Ansätze, geht braucht es jetzt Menschen mit ganz bestimmten Schlüsselkompetenzen - Future Skills -, um die neuen Herausforderungen zu meistern. Und diese Menschen gibt es bereits: es sind Geistes- und Sprachwissenschaftler, Soziologen, Pädagogen, Philosophen und viele weitere junge Akademiker, die schon im Studium lernen mit zwischenmenschlichen und technisch neuartigen Herausforderungen umzugehen, als auch komplexe Sachverhalte zu durchdringen.
In der aktuellen Folge von „Chatbots und KI“ spricht Thomas Bahn mit Wibke Matthes, Leiterin des Bereichs Schlüsselkompetenzen am ZfS der Christian Albrechts Universität zu Kiel, unter anderem darüber, warum Schlüsselkompetenzen/Future Skills so wichtig sind, welchen Herausforderungen sich große und mittelständische Unternehmen in einer hoch digitalisierten Welt gegenübergestellt sehen und warum Studierende aus Geistes-, Sprach- und Sozialwissenschaften ebendiese neu entstandenen Probleme lösen können.
Hier finden Sie die Shownotes der Folge.
Über Wibke Matthes
In der 26. Folge von „Chatbots und KI“ ist Wibke Matthes zu Gast. Die Dipl. Politikwissenschaftlerin ist seit 2018 die Leiterin des Bereichs Schlüsselkompetenzen des ZfS an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In dem von Ihr entwickelten Kurs „Future Skills - KI“ bringt Sie Studierenden aller Fachrichtungen Schlüsselkompetenzen zu Künstlicher Intelligenz näher und bereitet Sie auf eine diverse, interdisziplinäre und hoch digitalisierte Arbeitswelt vor.
Wissen über Chatbots und KI – ein Podcast aus der Praxis für die Praxis
In dem von assono präsentierten Podcast „Chatbots und KI“ bringt Geschäftsführer Thomas Bahn gemeinsam mit seinen Gästen aus der Wirtschaft und Wissenschaft dem Hörer das Thema Künstliche Intelligenz näher - ohne sich dabei in technischen Details zu verlieren. Der Podcast richtet sich konkret an Menschen in Unternehmen, die mehr über den pragmatischen Einsatz und konkreten Nutzen von Chatbots und Künstlicher Intelligenz erfahren möchten. In den einzelnen Folgen geht es nicht nur um das allgemeine Thema der Künstlichen Intelligenz, sondern auch um die verschiedenen Teilbereiche von KI-Lösungen. Zu diesen gehören unter anderem auch das Verstehen von Bildern und Videos sowie von Daten und Zusammenhängen, die Generierung von Texten und nicht zuletzt das Verstehen und die Verarbeitung von natürlicher Sprache.
Durch den Podcast soll der Hörer ein tiefes Verständnis von den einzelnen Themen der KI bekommen – immer mit dem Fokus auf konkrete Anwendungsfälle und deren tatsächlichen Nutzen.
Über assono
assono ist als ein international anerkanntes IT-Unternehmen seit 2004 im Bereich der Digitalisierung von Unternehmensprozessen in den verschiedensten Branchen erfolgreich tätig. Der assono KI-Chatbot nutzt Künstliche Intelligenz, um die vielfältigen Fragen Ihrer Kunden im Detail zu verstehen. Dafür setzen wir von assono auf die hoch entwickelten Sprachverarbeitungsdienste (Natural Language Processing, NLP) von IBM Watson. Durch das von assono entwickelte flexible Grundgerüst des Chatbots lassen sich diverse für den Kundenservice relevante Zusatzfunktionen wie eine KI-Suche, Bilderkennung oder ähnliches auch nachträglich in den Chatbot integrieren.